
Hand aufs Herz, wer mag schwierige Gespräche? Ich sicher nicht. Dass ich keine Ausnahme bin und das Aufschieben von unpopulären Entscheidungen resp. nicht Ansprechen von Unangenehmen eher die Regel ist, erlebe ich immer wieder in Unternehmen - und zwar unabhängig von Branche oder Unternehmensgrösse.
Themen schwelen zu lange, weil niemand sie anspricht oder niemand «falsch» entscheiden möchte. Das Ergebnis im Team: Frust, Missverständnisse und immer weniger Fokus und Energie.
Gerade Führungspersönlichkeiten tragen Verantwortung, um Unangenehmes auf den Tisch zu bringen und Entscheidungen zu treffen. Insbesondere jene Entscheidungen, mit denen wir keinen Applaus sondern eher Buuh-Rufe ernten.
Eine kleine Reflexion fürs Wochenende:
- Welches Gespräch haben Sie diese Woche vermieden?
- Wo hängen Sie in der Warteschlaufe, statt Klarheit zu schaffen?
- Mit wem sollten Sie nächste Woche bewusst das Gespräch suchen?
Je früher wir reden, desto leichter finden wir Lösungen. Schweigen kostet am Ende mehr, weil das Problem immer grösser wird.
Projektmeeting, VR-Sitzung, 1:1 Gespräche - auch ich habe gelernt, auf unangenehme Bauchgefühle zu achten und schnell anzusprechen, was dumpf im Magen liegt. Was mir jeweils hilft, ist die Frage: «Ok, was kann ich jetzt tun, damit es noch schlimmer wird?» Meistens ist die Antwort dann klar, schlimmer wird’s mit zuwarten.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Miteinander reden, wenn Unangenehmes im Raum steht.